Volkachs Trainer „wunschlos glücklich“Die SG Rimbach/Lülsfeld bestimmt den Rahmen, doch der VfL beim 3:2 das SpielAuf fußballsportlicher Ebene sind die Unterschiede nicht mehr ganz so gravierend wie in früheren Zeiten: In der Bezirksliga, wohin es der VfL Volkach einst brachte, spielt der Klub nur noch bei einem Blick ins Vereinsarchiv. Vergangenen Sommer ist die Mannschaft durch den Abstieg in die A-Klasse der Basis des Fußballs wieder ein Stück nähergekommen. Dorthin hat sich nach mancher Saison in der Kreisklasse auch die Zweckgemeinschaft der Kicker aus Rimbach und Lülsfeld begeben. Allein die Saisoneröffnung trennt die Klubs anno 2010 voneinander: Volkach steht in der Tabelle oben und Rimbach/Lülsfeld unten. Vorigen Samstag trafen sich beide fast auf Augenhöhe. „Damit hatte ich gerechnet“, sagte Volkachs Trainer und Torhüter Fabian Weingärtner im Anschluss an den 3:2-Auswärtserfolg seiner Elf. „Hier haben wir immer enge Spiele erlebt.“ In diese Richtung wand sich das Geschehen besonders, als die Hausherren dreieinhalb Minuten vor dem offiziellen Ende und der fünfminütigen Nachspielzeit durch eine Fügung auf 2:3 herankamen: Weingärtner stieß mit seinem Mannschaftskollegen Sebastian Erhard zusammen, ließ den Flankenball fallen und begünstigte den Torschützen Torsten Wolf. Die verbleibende Zeit bis zum Schlusspfiff musste Markus Kleedörfer, der trotz seines Seniorenstatus als Libero mitmischte, bruchstückhaft an die überhitzten Derbys früherer Tage erinnert haben: ein strittiger Zweikampf, und schon formten die Spieler in Volkachs Strafraum einen konfusen Klumpen, was die Begegnung für den um Frieden bemühten Schiedsrichter Frank Tallner zur Herausforderung machte. Ein Spieler jeder Seite lag – offenbar vom Handgemenge beeinträchtigt – im Gras, mehrere plärrten sich ins Gesicht. Am Ende musste der Volkacher Max Hochrein nach Roter Karte weichen (90.+2). Der Defensivspezialist hatte zuvor schon seinen Hang zur Exzentrik öffentlich gemacht und Spielsituationen lauthals kommentiert. Hochrein konnte sich auch auf andere Weise einbringen und sich lange freizügig der Aufbauarbeit widmen. Denn Volkachs spielerisches Niveau erzeugte Überlegenheit und Einfluss. Doppelpässe zerrissen Gegners Deckung, vorausschauende Abspiele gelangten in die Angriffsmitte und bauten Gefahr auf. Zwei solcher Vorlagen machten sich Ivo Feuerbach und Florian Eschenbacher bei ihren Treffern zunutze (8. und 44. Minute). Rimbach/Lülsfeld hingegen musste sich eine Halbzeit mit wenig begnügen und bis auf Martin Aments Kopfball zum 1:1 (30.) die Nachteile einsehen. „Ich habe bei uns eine Leistungssteigerung erkennen können“, sagte Markus Kleedörfer, der den urlaubsabwesenden Trainer Gerhard Schulzki ersetzte. Gemeint haben musste Kleedörfer die zweite Hälfte, in der sein durch drei Altherrenspieler vitalisiertes Team Kampfkraft und zahlreiche Rückwechsel einsetzte, um die Verhältnisse zu wandeln. Nur die Torchancen erhöhten sich nicht, um das ersehnte Unentschieden zu erreichen. Jene blieben Volkach erhalten, und Ivo Feuerbach veredelte sie mit einem Volleyschuss zum 3:1 (70.). „Wunschlos glücklich“, stellte Fabian Weingärtner fest und zog damit auch ein erstes Fazit seiner neuen Laufbahn. Der erst 27-Jährige wurde im Sommer Trainer seines Heimatvereins. Spiel in Kürze
Rimbach/Lülsfeld: Martin Fick;
Markus Kleedörfer, Roland Müller, Julian Hermann, Martin Ament (71.
André Büschel), Andreas Röding, Oliver Hermann, Daniel Braun (52. Georg
Rößner), Dominik Burkl, Markus Anger (26. Tobias Zang), Torsten Wolf;
Rückwechsel: Anger für Burkl (41.), Burkl für Röding (64.), Ament für
Oliver Hermann (79.), Braun für Büschel (79.), Röding für Burkl (87.).
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