Für die in allen Belangen
überlegenen Wiesentheider schossen in einer einseitigen und überaus
fairen Partie Alexander Becker (11. Minute) sowie der zweifache
Torschütze Mike Winges (79., 82.), bei einem Gegentreffer von Tobias
Zang (45.), einen klaren Sieg heraus, der den TSV nun in der
Aufstiegsrelegation auf den TV Jahn Schweinfurt treffen lässt, der sich
im Entscheidungsspiel um Platz zwei in der Kreisklasse 2 Schweinfurt mit
3:1 gegen den FV Sulzheim durchsetzte. Gewinnt Wiesentheid auch in
dieser Partie (Termin stand am Abend noch nicht fest), wäre man faktisch
aufgestiegen.
Ob die Mannschaft die Spielklasse nächste
Saison tatsächlich übernehmen darf, wird sich in den nächsten Tagen
entscheiden. Der TSV schließt sich zur kommenden Runde mit der DJK
Wiesentheid zusammen und firmiert dann als Fußball-Spielgemeinschaft.
Wie DJK-Abteilungsleiter Stephen Seifert am Rande des
Entscheidungsspiels um den zweiten Platz in der Kreisklasse Schweinfurt
erklärte, ist der Fußballverband nun unter bestimmten Voraussetzungen
offenbar doch bereit, die Vereine in ihren jetzigen Klassen
weiterzuspielen zu lassen. Zumindest stiegen die Chancen, wenn der DJK
der Aufstieg in die Bezirksliga gelänge, sagte Seifert. Bisher war immer
die Rede davon gewesen, dass die neue Spielgemeinschaft mit einer
Mannschaft in der A-Klasse beginnen müsse.
Die Kritik aus den Reihen des Verbandes
und einiger Vereine, der TSV Wiesentheid nehme mit seiner Teilnahme an
der Aufstiegsrunde anderen Klubs die Gelegenheit aufzusteigen, wies
Sportleiter Holger Rüdling zurück. Bevor sein Verein keine offizielle
Mitteilung habe, dass die Spielgemeinschaft für die neue Saison
genehmigt sei, könne er die Abteilung Fußball auch nicht vom
Spielbetrieb abmelden. "Es ging nie darum, anderen Vereinen einen Stein
in den Weg zu legen", stellte Rüdling am Abend klar.
Die Rimbacher reagierten gelassen auf ihr
Ausscheiden in der Aufstiegsrunde. "Als Aufsteiger haben wir mit dem
dritten Platz doch das Optimale erreicht. Wir sind hundertprozentig
zufrieden", meinte Sportleiter Dieter Saalmüller. Die Leistung der
neunzig Minuten gegen Wiesentheid zugrunde gelegt, hätte sich die
Mannschaft in der Kreisliga auch verdammt hart getan. Vor allem in der
Offensive erwies sich der TSV als fast eine Klasse besser. In Jimmy
Frazier und Alexander Becker verfügten die Wiesentheider über zwei
bewegliche und immer gefährliche Angreifer. Becker war es auch, der nach
weitem Abschlag von Torwart Weigand zur Stelle war und aus kurzer
Distanz zur Führung traf. Dazu besaß der TSV in Mike Winges einen Akteur
im Mittelfeld, der wohl den gravierendsten Unterschied zwischen den
beiden Kontrahenten ausmachte. Der Zweiundzwanzigjährige verstand es
immer wieder glänzend, die Kollegen in Szene zu setzen, und war auch
selbst torgefährlich, wie er bei den späten Treffern zum 2:1 und 3:1
bewies.
So eine Führungsfigur fehlte Rimbach. Der
Mannschaft gelang es nur zu Beginn beider Halbzeiten, Druck zu erzeugen.
Während in der ersten Hälfte immerhin noch eine Gelegenheit von Harald
Rößner zu notieren war, der einen Kopfball am Tor vorbei setzte (36.),
spielte die DJK in der zweiten Hälfte keine einzige Chance mehr heraus.
Die Wiesentheider, die nicht nur spielerisch Vorteile hatten, sondern
auch im Zweikampf mit viel mehr Leidenschaft zu Werke gingen, besaßen
ein halbes Dutzend weiterer klarer Tormöglichkeiten, um die Begegnung
schon wesentlich früher zu entscheiden.
TSV 05 Wiesentheid:
Thomas Weigand; Alexander Ruppert, Marcus Seidl, Johannes Austel,
Waldemar Becker, Christoph Weigelt, Stefan Omert, Peter Thormann (74.
Thomas Seidl), Mike Winges, Jimmy Frazier, Alexander Becker (ab 89.
Stefan Weber).
DJK Rimbach: Joachim Kern; Alexander Götz, Roland Müller, Udo
Braun, Harald Rößner, Torsten Wolf, Tobias Zang, Markus Kleedörfer,
Georg Rößner, Sebastian Brenner (46. Johannes Berthel), Andreas Röding
(83. Thomas Böhm).
Schiedsrichter: Alexander Bergmann (SV Hofheim).
Gelbe Karten: W. Becker, Frazier; Böhm, H. Rößner, Müller.
Zuschauer: 445 (zahlende).
Torfolge: 1:0 Alexander Becker (9.), 1:1 Tobias Zang (45.),
2:1/3:1 Mike Winges (79., 82.). |